Der TTC Blau-Gold spielt diese Saison nicht nur überregional, sondern verfügt auch noch über eine neu formierte 6. Herrenmannschaft. Diese besteht aus unseren Nachwuchsspielern Dennis Kirsch und Abdussamed Yilmaz, unserem Tischtennisrückkehrer Armin R. und dem Tischtennisneuling Meti Dedeoglu. Ergänzt wird dieses Quartett durch Dition Bajraktari. Eine für das Mannschaftsgefüge ideale Mischung, denn alle Mitglieder dieser Mannschaft haben noch viel Luft nach oben und sind voller Ehrgeiz und Elan, um sich Stück für Stück zusammen zu verbessern.

Nach einer langen Sommerpause hatten wir an diesem Montag die erste Gelegenheit uns zum ersten Mal zu präsentieren und abzustecken, was in der diesjährigen Saison in der 4. Kreisklasse für uns drin ist. Unsere Gäste waren die Mannen von den Berliner Bären III. Alle mindestens drei mal an Lebenserfahrung reicher als wir und ein vielfaches mehr in Sachen Tischtennis. Eine grandiose und sehr sympathische Truppe, an der Platte aber ausgestattet mit einem Killerinstinkt, was dazu führte, dass wir mal so richtig alt und nass aussahen. Um es kurz und schmerzlos zu machen; mit 2:8 gingen wir unter. Nicht den Hauch einer Chance hatten wir gegen diese Herren. Da ist es auch keine Ausrede, dass sie mit Anti- und Noppenbelägen ausgestattet waren. Material zählt nicht. Auf alles kann man sich einstellen und trainieren.

Hier eine Zusammenfassung für sämtliche Paarungen:

Im ersten Doppel hatten Dennis und Abdu gegen Höhlemann und Rothe schnell auf 1:0 gestellt, mussten sich aber nach zwei knapp vergebenen Sätzen (9:11) am Ende mit einem 1:3 begnügen. Bei Armin und Meti fehlte ganz einfach die Abstimmung, welche sich im Verlaufe des Spieles aber langsam fand. Ging der erste Satz mit 3:11 krachend verloren, konnte man den zweiten Satz schon mit 9:11 ganz knapp gestalten. Krönung war das 13:11 im Dritten, welches aufzeigte, das Kämpferherz in diesem Duo steckt. Um so unglücklicher das 10:12 im Vierten nach 10:9 Führung. Somit gingen beide Doppel an die Bären.

In den Einzeln ging es für unsere Nr. 1 Abdu nun gegen Rothe. Ein ständiges Hin- und Her entwickelte sich. Unser Gegner zeigte sich über Abdus Defensivfähigkeiten beeindruckt. Nur ließ Abdu in vielen Momenten den für den Sieg nötigen Killerinstinkt vermissen, wenn sich ihm Möglichkeiten boten, in die Offensive zu schalten. Diese Passivität wurde ihm letztendlich zum Verhängnis, und nach einer 2:1 Satzführung musste er das Einzel mit 2:3 letztendlich abgeben. Auch sein zweites Einzel gegen Höhlemann war ein Spiegelbild des ersten Spiels. Sehr lange Ballwechsel – Höhlemann musste zwischendrin ein Timeout einlegen trotz komfortabler Führung – und wieder viele Möglichkeiten, die Abdu nicht nutzte um den Sack zuzumachen. Wieder 2:3. Ein wirklich bitterer Abend für ihn.

Auch Armins erstes Einzel war eine Achterbahn der Gefühle. Nach zwei Satzverlusten schien er sich langsam auf die Noppe des Gegners einstellen zu können, Satz 3 ging schließlich an ihn. Aber um so deutlicher ging wieder der vierte Satz an den Gegner, und eh er es sich versah, war das Spiel schon beendet. Ein sehr nüchternes Comeback für ihn, das hat er sicher anders vorgestellt. Aber Anti und Noppe auf einmal ist schon ziemlich mies. Sein zweites Spiel dagegen war schon früh von Frustration geprägt. Viele Bälle gingen nun ans Netz oder zu weit rüber über die Platte. Einfach nicht sein Abend. Schwamm drüber.

Unser einziger Lichtblick dagegen war Dennis. Er hat sich diese Saison viel vorgenommen. Sein Ziel ist es eine positive Spielstatistik aufzuweisen und für sein TTR Punktekonto etwas zu tun. Er war diesen Sommer auch der trainingsfleißigste, was sich auf das Spiel niederschlug. Nach einem langen Hin- und Her gegen den Sportskameraden Nickel konnte er sich letztendlich verdient mit 3:2 durchsetzen. Hervorzuheben sind seine Topspins aus Unterschnitt. Hier hat er einen großen Schritt nach vorne gemacht. Gegen Laux im zweiten Spiel war der Knoten spätestens im dritten Satz geplatzt, welches er nach Verlängerung für sich entscheiden konnte. Mit 3:1 fegte er ihn letztendlich von der Platte. Top Abend aus persönlicher Sicht für Dennis und ein lautes „Weiter so!“ an ihn.

Ich (Meti) hatte mein aller erstes offizielles Tischtennisspiel. Und das sollte sich als ein Sprung ins eis-eis-eiskalte Wasser erweisen. Satz 1 ging glatt mit 0:11 verloren. Ist halt was völlig anderes, wenn es um Punkte geht und dein Gegner jede Schwachstelle, die er ausmacht, skrupellos ausnutzt. Ok, ich war im ersten Satz auch ziemlich aufgeregt. Aber ist schon echt eine harte Nuss, wenn man so schnell weggefegt wird. Thomas Thiecke nahm mich direkt nach Satzende zur Brust und redete auf mich ein. Seine Verbesserungsvorschläge sollten direkt im Anschluss fruchten. Ich konnte den 2. Satz mit 11:8 für mich entscheiden. Nur um mich aber direkt im Anschluss wieder in den entscheidenden Momenten in den darauf folgenden Sätzen ausspielen zu lassen (8:11 und 7:11). 1:3 ging mein erstes Spiel somit verloren. Und vom zweiten Spiel brauchen wir nicht zu sprechen. Da hatte ich nicht einmal den Hauch einer Chance. Ein klareres 0:3 gibt es eigentlich nicht.

Was bleibt also nach dem ersten Spiel zu sagen? Abdu muss sich erstmal wieder finden nach einem sehr langen Sommer in der Türkei ohne Tischtennis. Ich bin mir aber sicher, dass er spätestens zum 2. Spieltag am 29.9. beim ASV wieder zu alter Form gefunden hat. Armin braucht mal einen Gegner, der nicht Material spielt. Dann wird er sich auch sofort sein Selbstbewusstsein wieder holen, welches er braucht, um wieder zu alter Stärke zu finden. Das ist nämlich die entscheidende Zutat, die er gerade benötigt. Dennis ist komplett unter Strom. Den braucht man nicht mehr zu motivieren. Hier ist es eher die Herausforderung, seinen unbändigen Ehrgeiz in die richtige Bahnen zu lenken. Andernfalls wird er sich selbst im Wege stehen. Ich für meinen Teil muss noch sehr stark an den Basics feilen und Auf- und Rückschläge üben, üben, üben. Habe schließlich ein halbes Leben Tischtennis nachzuholen. Diese erste Saison wird für mich persönlich wohl eine Saison des Findens werden. Viel Geduld ist also gefragt.

Einen großen Dank müssen wir Thomas Thiecke und Hardo Neumann aussprechen. Sie standen uns mit Rat und Tat zur Seite und feuerten uns trotz aussichtsloser Situation von außen an wie die Weltmeister. In richtiger Blau-Gold-Kampfschwein-Manier. Das ist geil! Und schweißt zusammen.

Auf geht’s Männer. Im nächsten Spiel werden wir uns zeigen, was wir in diesem einen Spiel schon alles gelernt haben. Unsere Reise diese Saison wird spannend. Schnallt euch alle an!

Ach so und noch was. Wir haben zwar ganz dicke verloren, ausgesehen haben wir aber in unseren nagelneuen Marken-Trikots wie die Weltmeister. Was sagt ihr dazu? Kommentare erwünscht!

Hier geht es noch zum Spielberichtsbogen des BeTTV: TTC Blau Gold VI – Berliner Bären III