Eine lange Saison mit einigen Höhepunkten neigt sich dem Ende und zum Abschluss hat sich die 1. Mannschaft für das Berliner Pokal-Final4-Event qualifiziert und eine couragierte und starke Leistung abgeliefert. Nach vergleichsweise einfachen Begegnungen in den ersten fünf Runden erwarten wir durchweg schwere Aufgaben für das Halbfinale und ein eventuelles Finale. Neben uns qualifiziert sich das Team von Hertha BSC 3 aus der Verbandsoberliga und zwei Teams aus unserer Verbandsliga, nämlich der Steglitzer TTK und der Köpenicker SV Ajax.

Doch bevor es sportlich wird… draußen ist schönstes Mai-Wetter und die Halle ist voll. Von B-Schülern bis Damen/Herren werden alle Pokal-Final4-Events zur gleichen Zeit in einer Halle gespielt. Echt selten, dass alle Altersstufen mal zur gleichen Zeit in der Halle aktiv sind. Lange gab es keinerlei Informationen seitens des Verbandes, wie denn die Veranstaltung abläuft und gegen Ende der Woche sickerten per Zufallsprinzip die Infos durch. Nun ja, Start ist am Sonntag morgen um 10:00 Uhr in der Paul-Heyse Straße. Wir sind gut vorbereitet – sollte man meinen und zum Glück treten wir mit vier spielfähigen Spielern an … man weiß ja nie. Daniel reist in der Weltgeschichte umher und Fardad ist mit Besuch verhindert.
Soweit die Randbedingungen in groben, doch bekanntlich steckt der Teufel im Detail. In der Halle angekommen stellt Johannes fest: die kurze Hose vergessen – sehr blöd. Vier Spieler und drei Hosen, da läßt sich doch was machen. Thomas spielt im Halbfinale und so ziehen sich Ati und Johannes kurzentschlossen in die Kabine zum „Trikot-Tausch“ der besonderen Art zurück. Und dann gehts los, merkt ja keiner…

Halbfinale: TTC Blau-Gold – Steglitzer TTK

Halbfinale im Berliner Pokal: STTK vs. TTC Blau-Gold

Die Losfee hält für uns die Steglitzer bereit, während sich Hertha BSC und Köpenick am Nachbartisch gegenüberstehen. Wir spielen im letzten Winkel der Halle und schon vor Spielbeginn erfreuen wir uns an der herzlichen Stimmung zwischen den Teams. Die Aufstellung wird kurz beraten und die Steglitzer treten mit Sternagel, Malik und Hahn an. Wir sind von Anfang an hellwach, Thomas startet sehr konzentriert gegen Sternagel und kann es ausnutzen, dass er der wachere der beiden Spieler ist – 1:0. Carsten legt direkt und ungefährdet gegen Malik nach und erhöht auf 2:0.

Felix Sternagel – Thomas Schmidt

 

+ + +   STOP   + + +   WO ist der Live-Ticker??   + + + WAS ist da los??   + + +

Können wir ohne aktive Live-Berichterstattung ein so wichtiges Match bestreiten? Wir können! Der angebissene Apfel streikt – nix zu machen. Irgendwer hat ein wichtiges Stück abgebissen oder die Maden haben sich bereits durch das Kerngehäuse genagt.

Doch zurück zum Spiel… Johannes kann den dritten Punkt gegen Hahn sichern, auch wenn der Start noch etwas nervös ist – 3:0. Und es geht in dem Takt weiter, Carsten erhöht auf 4:0 gegen Sternagel bevor Steglitz den Ehrenpunkt erbeuten kann. Allerdings ist Thomas schon arg geschwächt und körperlich scheint eine Grippe die Oberhand zu gewinnen – 4:1. Zum Abschluss holt Johannes in einer sehr guten Vorstellung den fünften Punkt gegen Malik. Das sah in der Liga noch anders aus – 5:1. Wir hatten nicht damit gerechnet, gegen die sympathischen Steglitzer so deutlich zu gewinnen. Sie selbst hatten wohl auch mit etwas mehr gerechnet. Wir haben unser Ziel erreicht – FINALE!

Das zweite Halbfinale endet ebenfalls kurz bevor unser Spiel zu Ende ist.
Hertha BSC 3 – Köpenicker SV Ajax  5:1

Finale: Hertha BSC 3 – TTC Blau-Gold

Da Thomas auf einen Einsatz verzichtet und Ati zum Einsatz kommt, ziehen sich Johannes und Ati unbemerkt zum zweiten Teil des Trikot-Tauschs zurück. Ihr wisst schon: 4 Spieler und 3 Hosen. Derweil sind schon alle spielbereit und es wird nicht lange gefackelt. Die Herthaner spielen mit Jan Hermann, Daniel Streich und Leonard von Galen. Nachdem die Aufstellungen geklärt sind, stehen sich Daniel und Johannes gegenüber. Und es läuft beeindruckend gut. Das Training der letzten Tage macht sich bemerkbar und ein offenes, druckvolles Spiel entwickelt sich. Ein glattes 3:0 steht zu Buche und damit für den Matchverlauf ein Big-Point – wir gehen mit 1:0 in Führung. Doch Hertha kann direkt ausgleichen. Nach langer Krankheit und Trainingspause ist Jan für Ati heute eine Nummer zu groß. Schön, Ati wieder am Tisch zu sehen, der Wille ist da, alles andere kommt in den nächsten Wochen auch – 1:1. Die erste Runde beschließen Carsten gegen von Galen. Der Herthaner agiert zu passiv und Carstens Schüsse machen deutlich, dass hier mehr von Nöten ist, um einen Punkt zu holen – 2:1.

Dann folgen die wohl besten Spiele im Final-Duell. Zuerst muss Johannes gegen Jan in den Ring und er kann gut mithalten. Allerdings reicht eine Führung nicht aus, um den so wichtigen ersten Satz zu holen, der in der Verlängerung weg geht. Umso schneller ist der zweite Satz verloren und es steht schnell 0:2. Aber wenigstens ein Satz sollte bei dem hohen Niveau drin sein und Jan kann seine Qualität nicht ganz halten. Punkt für Punkt erarbeitet sich Johannes zurück ins Spiel. Mit Hilfe der hervorragenden Betreuung kommt es zu einem Entscheidungssatz. Und hier ist es Johannes, der sich nach vier aufreibenden Sätzen eine kurze ungewollte mentale Auszeit nimmt – mit verheerend Folgen – 2:2. Das nachfolgende Spiel zwischen Carsten und Daniel erweist sich ebenfalls als hochklassig. Daniel spielt hart und platziert und verbucht die ersten beiden Sätze, wenn auch nur knapp. Carsten hadert mit der Abwehr und den kleinen eingestreuten Fehlern. Zentimeterweise schiebt er die Banden weiter nach hinten, um sich etwas mehr Platz in der Box zu verschaffen. Es sind nur Kleinigkeiten, ein guter Aufschlag zur rechten Zeit, der eigene Angriff und die Platzierung der Abwehrbälle. Daniel ist die Anstrengung anzumerken und er kann am Ende nicht mehr gegenhalten – so liegt die hart erkämpfte Führung wieder bei uns – 3:2. Ati spielt beherzt auf gegen von Galen, und vor allem im ersten Satz ist mehr drin. Doch die Herthaner gleichen erneut zum Gleichstand aus – 3:3.

Nun folgt eine 10 minütige Unterbrechung der Partie, um in Ruhe die Sieger der Schüler- und Jugend-Konkurenzen zu ehren. Danach leert sich die Halle schlagartig und nur das Damenspiel um Platz 3 und das Herrenfinale gehen weiter. Bei der Gelegenheit und bevor wir in die Abschlussrunde kommen möchten wir uns ganz herzlich bei den zahlreichen Zuschauern für die großartige Unterstützung bedanken, die mit bemerkenswerter Ausdauer unsere Spiele verfolgt haben.

Die Geschichte der Abschlussrunde ist relativ schnell erzählt… für die Pokal-Überraschung brauchen wir jetzt zwei Siege aus den letzten drei Spielen. Uns allen ist der lange Tag, die körperliche Belastung und die mentale Intensität anzumerken. Vielleicht geht ja noch was… Carsten macht den Auftakt gegen Jan Hermann, der zu sicher und clever gegen unser Abwehr-/Angriffsass agiert und die erste Führung für Hertha klar macht – 3:4. Das hätte die große Überraschung sein können. Parallel dazu läuft die Partie zwischen Johannes und von Galen. Mit den letzten Körnern und langen Ballwechseln erreichen wir den letzten Ausgleich zum 4:4. Das folgende Duell zwischen Ati und Daniel Streich ist heute leider ein Duell mit ungleichen Kräfteverhältnissen. Obwohl die Anlage des Spiels Ati gut reinläuft, steht er gerade am Anfang seines Wiederaufbaus – 4:5.

Und so wird nach großer Gegenwehr Hertha BSC 3 der Berliner Pokal-Sieger 2017!

Sieger im Berliner Pokal 2017

Nach einem Duell auf Augenhöhe im Finale, bei dem wir wirklich alles rausgeholt haben was ging, freuen wir uns über eine Wiederholung unseres 2. Platzes im Pokalwettbewerb aus dem Vorjahr. Die Sekt-Dusche müssen wir in diesem Jahr den anderen überlassen und wir gratulieren herzlich dem frisch gebackenen Oberligisten und Berliner Pokal-Sieger!

Unsere mannschaftliche Saison endet damit sehr erfolgreich, blicken wir doch auf viele sportliche Höhepunkte zurück: VB-Liga Zweiter, sensationeller Aufstieg in der Reli und Vize-Pokal-Sieger. Abschließend genießen wir sichtlich erschöpft in unserer zweiten Paradedisziplin ein gutes Essen, und auch hier gehen einige von uns in die Verlängerung 😉

Und nun: macht euch einen schönen Sommer – auf bald und auf nach Schweden!!