Heute ist der große Tag bei Blau-Gold. Die Vereinsmeisterschaften 2017. Diesmal im Einzel. Wir küren unseren Besten. Wer heute gewinnt, ist in einem intensiven Turnier, wo fast jeder gegen jeden spielt, manchmal sogar mehrmals gegen einen gefürchteten Gegner, der ist wirklich der Beste. Klein gegen groß, alt gegen jung, schwach gegen stark, Männlein gegen Weiblein. Offen für jedes Vereinsmitglied. Jeder, der Lust und Motivation hat, macht mit. Die, die zu Hause bleiben, verhindert sind, andere Hobbies vorziehen, sich krankmelden, sich nicht fein genug sind oder einfach nur vergessen haben, haben Pech gehabt.

Früh um 10:30 Uhr sind die ersten fleißigen Helfer dabei, die Arena der Gladiatoren herzurichten. Tische werden entgegen der Sonnenseite aufgebaut. Lieber mehr als weniger, insgesamt mit 3 Reihen à 3 Tischtennis-Tischen. Dann heißt es warten auf alle Teilnehmer. Daniel kommt spät, dafür mit notwendiger Dreier-Stecker für die Stromversorgung. Der Letzte ist Viktor. Ausgeschlafen ist er dennoch nicht.

Diesmal ganz neu dabei: Dima, Mira und Luise aus der Jugendabteilung. Dennis und Alexander sind zwar offiziell auch in der Jugend, aber spätestens seit dieser Saison etablierte Spieler bei den Erwachsenen. Überraschend aufgetaucht ist Mohamad Handous. Enormes Talent nach wie vor. Spielwitz, Kreativität, Schnelligkeit, Härte, Ballgefühl. Alles noch da. Wie ist es mit seiner Ausdauer? Durchhaltevermögen? Ein Kandidat für den Titel?

Wer nicht dabei ist, ist der Meister von 2015 und 2016, Elvis. Er hat sich mal eben seine Weisheitszähne wegoperieren lassen und dachte sich, er kann am übernächsten Tag mitmachen. Unter Medikamenteneinfluss und mit frischer OP-Wunde im Mund ist das etwas schwierig..

Das Büffet ist mager. Die Geber-Mitglieder sind nicht dabei. Es fällt auf, dass Stolli und Frau, Lille und Andrea, André und Katrin, Olaf, Pham, u.v.a. nicht da sind. Eine Fruchttorte von den Golpis, zwei frische Börek-Bleche von den Ciftcis, einige Fertigfrikadellen aus der Packung, Kuchen von Thoben, ein Kartoffelsalat und ein Paar übriggebliebene Getränke aus den Fahrzeugen retten uns vor dem Verhungern und Verdursten. Hier muss was passieren. Wir sind ein Multikulti-Verein mit was weiß ich wieviel kulinarischen Kulturen aus aller Welt. Das nächste Mal bitte einfach nur ÜPPIG. Alles andere ist ein Hohn und unserer nicht würdig. Ach! Ein Grill war noch angekündigt. Aber das ist halbherzig organisiert und damit zum Scheitern verurteilt.

Schließlich ist es angerichtet. Mindestens im sportlichen Sinne. Vier Gruppen à fünf Teilnehmer. 2 Gewinnsätze. Die ersten Vier kommen weiter. Dann haben wir insgesamt 16 Teilnehmer für die Doppel-KO-Runde. Qualifiziert haben sich in spannenden Quickie-Begegnungen die üblichen Verdächtigen. Bis hierher verbissene Kämpfe, jedoch kaum Überraschungen.

Dima, Mira, Hardo und die später hinzu gekommene Luise machen unter sich ein Jeder-gegen-Jeden-Turnier. Ganz von alleine. Nur des Spaßes halber. Ich sehe nur, wie viel gute Laune sie haben und verbreiten.

Im Doppel-KO-System sind es wieder die epischen Kämpfe, die den Reiz ausmachen. Muhammed tut sich im fünften Satz schwer gegen Felix und gewinnt knapp. Der Bruderkampf der Golpis findet sogar zwei Mal statt. Erst in der Gruppe und dann im Viertelfinale. Beides Mal ist es der superheiße Ehsan, der sich hauchdünn durchsetzen kann.

Atilla kann sich mit seinem Resthusten noch bis ins Halbfinale der Hauptrunde durchkämpfen, aber dann ist gegen Salman Schluss. Vier Wochen ohne Training, da geht nicht viel. Er ist ja auch kein Carsten Lüdicke.

Hier nun die finalen Platzierungen:

Dritter Platz: Ehsan mit sehr guten Leistungen. Er buchsiert neben seinen Bruder auch den anderen Heißsporn Mohamad in die Trostrunde. Ultracool und mit zweifelhaften Aufschlägen. Am Ende fehlt ihm ein wenig Härte in den Schlägen. Scheitert nur an den vor ihm Platzierten.

Zweiter Platz: Unser Doppelmeister Niklas, auch im Einzel wieder fast ganz oben auf dem Treppchen. Souverän gegen Muhamad, Hossein und Ehsan. Es fehlte im Finale vielleicht eine kleine Energiereserve, als er aus der Trostrunde kommend das erste Spiel 3:1 gewinnt, aber danach 3:0 eingeht.

Erster Platz und damit Vereinsmeister 2017: Salman. Ruhig, fast schon lethargisch in seiner Art. Heute jedoch ungewohnt schnell und explosiv. Obwohl Niklas im Endspiel mit kluger Taktik gegenhält, sind seine Spins auf beiden Seiten zu schnell, zu hart, zu viel Rotation. Verdienter Sieger, ganz bescheiden.

Schaut euch einfach die Impressionen der Vereinsmeisterschaft 2017 an und genießt es… (Bilder und Videos folgen)

P.S. Es gibt schon die Ankündigung zum nächsten Jahr vom Ex-Meister per WhatsApp:

„Nächstes jahr hohl ich mir den titel zurück. Bin immer noch der King“

Elvis hat kein Smiley oder Ähnliches hinzugefügt. Ich glaube, er meint es ernst.