+++ Das ist wirklich eine Schockmeldung. SC Siemensstadt gewinnt gegen Omega Ostkreuz 9:7. Am allerletzten Spieltag, das allerletzte Spiel. Der Tabellenletzte und sicherer Absteiger, auf den niemand auch nur einen Cent gesetzt hätte, schafft die Sensation der Verbandsliga und schlägt den Aufstiegskandidaten. Was das mit uns zu tun hat? Schaut euch die Tabelle an und rechnet! Alles weitere später +++

Die aktuelle Tabelle sieht jetzt so aus:

Es ist Abend und der erste Schock ist verdaut. Der Schock – eine emotionale Mischung aus Unglauben, Fassungslosigkeit, Bewunderung für den Sieger, Mitgefühl und Bedauern für den Verlierer und ja, … eine kleine Freude darüber, dass wir damit den zweiten Tabellenplatz belegen. Im Kopf hatten wir zuvor die Saison schon abgehakt. Aus der Rückrunde hatten wir noch ganz gute Siege errungen, waren weit weg von den gefährlichen Abstiegsplätzen, beim letzten Spiel der Saison noch ein klares 9:3 gegen die gefährlichen Köpenicker herausgespielt. Wir waren absolut im Frieden mit uns. Aber Omega gegen den Tabellenletzten Siemensstadt, die zuvor hohe 0:9, 1:9 Niederlagen in Serie kassierten, das war ja nur noch Formsache. Hätte mir jemand noch was anderes erzählen wollen, hätte ich ihn von der Sinnlosigkeit seiner Behauptung überzeugt.

Wenn ich mir die einzelnen Ergebnisse anschaue, tun mir die Omega-Jungs wirklich leid. Da, wo es so drauf ankommt und sie den Sack für die gesamte Saison zu machen können, versagen sie als Mannschaft. Alle Spiele im oberen Paarkreuz verloren. Der starke Engling, eigentlich einer der wichtigsten Leistungsträger, völlig außer Form. In der Mitte nur ein 2:2, selbst der starke Murach mit einer Niederlage. Und in den Doppeln mit 1:3 auch weit unter den Möglichkeiten geblieben. Nur im unteren Paarkreuz ein standesgemäßes 4:0. Aber das war zu wenig. Was war da nur los bei Omega? Die Antwort werden wohl nur sie selbst wissen. Die Erkenntnis darüber dürfte schwer zu verdauen sein. Der undankbare dritte Tabellenplatz, von dem man sich nichts kaufen kann. Die saure Zitrone. Die A…karte.

Und nun das. Wir auf der Sonnenseite der Tabelle. Als Zweiter der Berliner Verbandsliga dürfen wir offiziell an der Relegation um den Aufstiegsplatz in die Verbands-Oberliga teilnehmen. Eine eilig einberufene Telefonschaltung mit allen Mannschaftsangehörigen hat noch kein endgültiges Bild abgegeben. Es fehlt noch die Meinung von Johannes. Aber so wie es aussieht, nehmen wir die Herausforderung an und stellen uns der Relegationsrunde.

Morgen ist ja auch noch ein Tag. Erstmal drüber schlafen. Sacken lassen. Vielleicht meldet sich Johannes bis dahin. Genießen wir zunächst einen unbeschwerten 1. Mai mit Familie und Freunden. Viel Freude und gute Nacht. Alles wird gut!